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Die Folgen von chronischem

Stress und fehlender Erholung

Und warum chronischer Stress die größte gesundheitliche Bedrohung des 21. Jahrhunderts ist.

Unsere Art unser Leben zu führen hat sich aus vielen Gründen allein in den letzten Jahren radikal geändert. Und das hat leider nicht nur positive Auswirkungen. Der zunehmende wirtschaftliche Druck, Fachkräftemangel, die globale Klimakrise, politische Krisen in der Welt sorgen u.a. dafür, dass der Druck in den Unternehmen steigt. Obwohl wir immer neue Technologien zur Verfügung haben oder gerade deshalb verdichtet sich unsere Arbeit immer mehr und die Schnelligkeit nimmt weiter zu. Zu spüren bekommen das Arbeitnehmer fast aller Branchen. Und auch die Möglichkeiten unsere freie Zeit zu verbringen werden immer größer sowohl im virtuellen als auch im realen Raum. Unsere Lebenszeit bleibt aber gleich. Das alles und die ständige Erreichbarkeit durch digitale Medien und noch vieles mehr kann uns konstant unter Stress setzen. Das Leben hat enorm an Komplexität zugenommen. Umso wichtiger wird es in Zukunft sein unser Leben noch bewusster zu führen und Zeit und Energie in ein gesundes Selbstmanagement zu investieren und chronischen Stress zu vermeiden. Denn chronischer Stress und ständige Aktivität ohne ausreichende Erholungsphasen haben weitreichende negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit.

Anders als akuter Stress, der in kurzen Phasen auftritt und eine natürliche Reaktion auf herausfordernde Situationen ist, kann chronischer Stress durch seine langfristigen Auswirkungen schwere gesundheitliche Probleme verursachen, die unsere Lebenszeit drastisch verkürzen und unsere Lebensqualität langfristig negativ beeinflussen. Die wenigsten Menschen führen jedoch die unten aufgeführten Krankheiten auf ihr persönliches Stresslevel zurück, da die klassische Medizin diese Krankheiten allzu oft nur symptomatisch behandelt, anstatt den Menschen ganzheitlich zu betrachten und neben den Symptomen auch die Ursachen zu behandeln. Viele Krankheiten könnten verhindert werden, würden wir uns dazu entscheiden, ein bewusstes Leben in Balance zwischen An- und Entspannung ohne chronischen Stress zu führen. Indem wir uns gesund ernähren, ausreichend bewegen und ein erfülltes Sozialleben pflegen, in dem wir uns wirksam fühlen und nicht überfordert sind…“

Der Teufelskreis des chronischen Stress

Das Problem am chronischen Stress ist, dass wir oft nicht mehr wahrnehmen, dass wir uns konstant im Stressmodus befinden, da das Nervensystem die Fähigkeit hat, sich an verschiedene Stressniveaus anzupassen. Dies kann dazu führen, dass wir einen stressigen Normalzustand als „normal“ empfinden. Wenn wir über längere Zeit hohen Stress erleben, gewöhnt sich unser Körper an diese Zustände. Der Prozess, durch den dies geschieht, wird als Neuroplastizität bezeichnet – das Nervensystem passt sich an die wiederholt erfahrenen Stressoren an. In diesem gewohnten Zustand wird die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol zur Routine. Unser Körper wird zunehmend tolerant gegenüber diesen hohen Stressleveln, was bedeutet, dass wir in der Regel nicht mehr wahrnehmen, wie sehr wir belastet sind.

Wichtig ist, auch wenn wir kein unmittelbares Stressempfinden haben, und uns den Herausforderungen in unserem Leben gewachsen fühlen, benötigt der Körper trotzdem regelmäßige Erholungsphasen, um sich von mentalen und körperlichen Aktivitäten und Belastungen zu erholen. Wenn wir uns nicht genug erholen, kommt es zu einer ständigen Belastung des Körpers, auch wenn wir das Gefühl haben, dass wir wenig gestresst sind.

Wenn wir ein erhöhtes Stressleel über einen längeren Zeitraum haben, kann unser Nervensystem sogar beginnen, nach mehr Stress zu verlangen, da es auf die adrenalinfördernden Herausforderungen reagiert, die uns ein Gefühl von Energie oder Lebendigkeit geben können.

Ein Beispiel dafür ist, dass wir uns bei Stress oft motivierter fühlen oder das Gefühl haben, produktiver zu sein. Dieser Zustand kann kurzfristig angenehm erscheinen und uns in der Vorstellung bestätigen, dass wir leistungsfähig sind. Das Gehirn kann diese Stressreaktionen dann mit positiven Ergebnissen verknüpfen, wodurch wir in eine Art Teufelskreis geraten:

Stress führt zu Leistung, was uns dazu bringt, noch mehr Stress zu suchen. Wenn wir nicht aktiv gegensteuern, wird der Körper abhängig von den stressigen Stimuli und vergisst, wie es sich anfühlt, in einem entspannten Zustand zu sein.

Diese Art zu leben kann eine lange Zeit gutgehen und uns den Eindruck vermitteln, dass bei uns alles bestens ist und wir immer so weitermachen können. Doch langfristig verbrauchen wir kontinuierlich mehr Energie, als dem Körper in Wirklichkeit zur Verfügung steht und entziehen ihm die nötige Erholung, die er braucht um körperliche Prozesse im Gleichgewicht halten zu können. 

Diese Lebensweise führt langfristig zu einem erschöpften Nervensystem und zu Krankheiten, die durch chronischen Stress bedingt sind. Oft ziehen wir jedoch nicht die direkte Verbindung zu diesen Krankheiten, die sich auch chronifizieren können. Erste Erschöpfungszustände werden sichtbar, und die Belastbarkeit nimmt ab, was wiederum zu weiteren psychischen Belastungen führen kann. Nimmt dann die Belastung durch zusätzlich auftretende Krisen oder Konflikte zu, kann es im Verlauf zu Erschöpfung auf der mentalen, emotionalen, sozialen und körperlichen Ebene und damit zum Burnout führen.

Deshalb ist es wichtig, regelmäßig Pausen einzulegen, Entspannungstechniken zu praktizieren und auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Konflikte nicht zu verdrängen oder in den Widerstand zu gehen, sondern proaktiv und lösungsorientiert diese aufzulösen. Denn diese können zusätzliche physische und psychische Belastungen mit sich bringen.

Indem wir uns bewusst aus diesem stressigen “Normalzustand” herausziehen, geben wir unserem Nervensystem und unserem Körper die Möglichkeit, sich zu regenerieren und ein gesundes Gleichgewicht wiederherzustellen.

 

Einige der häufigsten Krankheiten, die durch chronischen Stress bedingt sein können:

1. Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Herzrhythmusstörungen
2. Immunsystem-Störungen
  • Häufige Infektionen
  • Autoimmunerkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis)
3. Magen-Darm-Erkrankungen
  • Reizdarmsyndrom (IBS)
  • Magengeschwüre
  • Gastritis
4. Psychische Erkrankungen
  • Depressionen
  • Angststörungen
  • Burnout
  • Schlafstörungen (z. B. Insomnie)
5. Endokrine Störungen
  • Hormonelle Ungleichgewichte (z. B. Schilddrüsenstörungen)
  • Gewichtszunahme oder -verlust
  • Diabetes Typ 2
6. Muskel-Skelett-Erkrankungen
  • Chronische Rückenschmerzen
  • Verspannungen
  • Kopfschmerzen (z. B. Migräne)
7. Hauterkrankungen
  • Akne
  • Ekzeme
  • Psoriasis
8. Sexuelle Gesundheitsprobleme
  • Libidoverlust
  • Erektile Dysfunktion
9. Chronische Entzündungen
  • Arthritis
  • Entzündliche Darmerkrankungen